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20 Jahre Kita BiLLY – Wo Inklusion täglich gelebt wird
(Diesen Inhalt gibt es leider noch nicht in leichter Sprache. Wir arbeiten gerade daran.)
Letzte Woche feierte die integrative bilinguale Kita BiLLY an mehrere Tagen ihren 20–jährigen Geburtstag. Seit ihrer Gründung verfolgt die Kita BiLLY, eine Einrichtung des QuerWege e.V., das Ziel, einen Ort für alle Kinder zu schaffen, an dem Offenheit, Barrierefreiheit und Vielfalt gelebt wird. Unter dem Motto »Mit Mut gestalten« fand anlässlich des Jubiläums sowohl am 13. August ein großes Fest mit Ehemaligen, Wegbegleiter*innen und Familien statt sowie am 14. August, ein Fachempfang, um mit Vertreter*innen aus der Stadt und Kooperationspartnern über Gelingensbedingungen von Inklusion ins Gespräch zu kommen.
Inklusion braucht Wissen: Der Anteil fachlicher Reflexion und Offenheit
Was nötig ist, um gute inklusive pädagogische Arbeit zu leisten, beantworteten Referent*innen beim Fachempfang aus verschiedenen Blickwinkeln. Frau Prof. Dr. Barbara Lochner von der FH Erfurt (ThinKPäd) sprach über »Vielfaltssensibilität« und woran sich hierbei pädagogische Qualität messen lässt. Frau Prof. Dr. Solveig Chilla von der Europa-Universität Flensburg widerlegte gängige Vorurteile mithilfe von wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema Mehrsprachenerwerb und Behinderung. Ein weiterer Impuls beim Fachempfang kam von Claudia Memm und Anita Matuszewski (beide QuerWege) und beschäftigte sich mit Unterstützer Kommunikation: Seit vier Jahren werden in der Kita BiLLY Hilfsmittel aus diesem Bereich eingesetzt.
Inklusion braucht Haltung und Teamwork: Der Anteil von Kita-Team und Träger
Zur Sprache kamen gestern auch die Gelingensbedingungen die durch den Träger und die Kita selbst gestaltet werden. »Inklusion braucht ein Team, das mitdenkt, mitfühlt und mitzieht«, sagte etwa Yvonne Schöder aus dem Leitungsteam der Einrichtung. Unterschiedlichkeit wurde hier immer als Ressource verstanden und von Anfang an gestaltet.
Dafür schafft das Leitungsteam bewusst Strukturen: Zeit für kollegiale Beratung, Konzeptarbeit, Supervision und gemeinsame Reflexion. Denn nur wer sich selbst wirksam erlebt, kann auch Kindern Selbstwirksamkeit zutrauen, so Yvonne Schöder. Als Leitungsteam verstehen sich Yvonne Schöder und ihr Kollege Michael Burkhardt-Wilhelm als Brückenbauer*innen – zwischen Kinderschutz, Elternanliegen, Fachstandards und Teaminteressen. Dabei spielt eine offene Kommunikation eine zentrale Rolle und die Möglichkeit in seiner Arbeit selbstwirksam zu sein.
Möglich wird diese Arbeit durch ein starkes Netzwerk, kontinuierliche Fortbildung – und durch einen Träger, der Haltung nicht nur zulässt, sondern aktiv unterstützt. »Wir sind dankbar für einen Vorstand, der diesen Weg mitträgt und uns den Rücken stärkt«, so das Leitungsteam über den Trägerverein QuerWege e.V.
Fazit: Inklusion ist kein Extra – sie ist Alltag & ein Gemeinschaftsprojekt
Erkenntnisse der Wissenschaft, Teamarbeit, Haltung, Sensibilität und die Reflexion der eigenen Arbeit bilden im BiLLY die Basis für die praktische Umsetzung von Inklusion. Das hilft dem Team sich auf die Diversität der Familien einzustellen und unterstützende Strukturen zu schaffen.
Die Kita BiLLY steht beispielhaft für eine inklusive Praxis, die nicht auf einzelne Projekte begrenzt ist. Sicherlich: Inklusion läuft nicht nebenbei. Vielmehr zeigen die letzten 20 Jahre: Inklusion braucht Menschen, die bereit sind, jeden Tag neu hinzusehen. Sie ist kein Projekt, dass man abschließen kann – sondern tägliches Dranbleiben. Das sich das lohnt war gestern allen klar. Beim BILLY-Geburtstag wurde daher vor allem gefeiert, dass hier seit 20 Jahren Kinder mit verschiedenen Bedürfnissen aufwachsen können und ihre Einzigartigkeit einen Platz hat.
Der Fachempfang, wie auch die Geburtstagswoche an sich, war geprägt von sehr viel Herzlichkeit und Wertschätzung für die Kita und ihre Menschen und die unermüdliche Arbeit, die sie investieren, um bestmögliches Aufwachsen und Förderung für die Kinder zu gewährleisten.
veröffentlicht am 18. August 2025